20 JAHRE NATURLAND HOF AIGNER
Januar 1997
Umstellung auf biologischen Landbau
Das Landwirts-Ehepaar Johann (65) und Theresia Aigner (67) verpachten den landwirtschaftlichen Betrieb an ihren Sohn Alois Aigner (35) , das jüngste ihrer vier Kinder. Die 18 ha Ackerfläche bewirtschaftet von nun an der Sohn. Die Forstwirtschaft mit 8,5 ha Wald betreibt der Vater noch selbst. Sohn Alois stellt sofort auf ökologischen Landbau um und wird Mitglied beim Anbauverband Naturland.
Januar 2000
Erste Anbauversuche mit Kartoffeln
Auf einer Fläche von ca. 200 m² finden die ersten Anbauversuche mit Bio-Kartoffeln statt. Geerntet werden die Knollen noch per Hand. Mit einer speziellen Kartoffelgabel, mit stumpfen Zinken, werden die Kartoffeln vorsichtig ausgegraben und in einen Metallkorb geklaubt.
September 2000
Beginn der Direktvermarktung
Zuerst nur für den Eigenverbrauch gedacht, werden bald auch Familie und Freunde mit Kartoffeln versorgt. Der Einstieg in die Direktvermarktung beginnt. Die anfangs ca. 10 Zentner pro Jahr werden im ehemaligen Pferdestall, dem Gewölbe des alten Wohnhauses, gelagert. Dieses wird 2016 jedoch, für die mittlerweile 600 Zentner Kartoffeln pro Jahr, letztendlich zu klein und unzugänglich, weshalb ein neues Kartoffellager in der neuen Halle eingerichtet wird.
Februar 2002
Hofübergabe
Die Altbauern Johann (70) und Theresia Aigner (72) übergeben den kompletten Betrieb – Land- und Forstwirtschaft – an ihren Sohn Alois (39) und dessen Frau Marianne (37). Der Betrieb umfasst zu diesem Zeitpunkt 16,5 ha eigene Ackerfläche,1,65 ha gepachtete Ackerfläche und 8,5 ha Wald. Die Felder gelten bereits seit 2 Jahren offiziell als zertifiziert biologische Anbaufläche.
September 2002
Mechanisierung der Kartoffelernte
Mit steigender Anbaufläche ist die Kartoffelernte per Hand nicht mehr machbar. 2002 werden die Kartoffeln bereits auf einer Fläche von 850 m² angebaut. Geerntet wird nun teilmechanisch. Senior Johann Aigner rodet die Kartoffeln mit dem Deutz. Die restliche Familie läuft hinterher und klaubt die Kartoffeln in die Kartoffelkörbe. Fünf Jahre später wird auch diese Erntemethode unwirtschaftlich. 2007 – die Anbaufläche beträgt mittlerweile rund 0,5 ha – wird der erste Kartoffelvollernter (Wühlmaus 1033) angeschafft. 2016 beträgt die Anbaufläche der Kartoffeln bereits 2 ha.
Januar 2003
Erweiterung des Sortiments auf Obst & Gemüse
Aufgrund der steigenden Nachfrage, wird das Sortiment von Kartoffeln auf Obst und Gemüse erweitert. Auf einer Fläche von ca. 200 m² werden nun auch Gelbe Rüben, Pastinaken, Spinat, Radieschen, Bohnen, Salat und Spitzkraut angebaut. Seither weitet Landwirtin Marianne Aigner das Sortiment ständig aus und probiert immer wieder neue Gemüsesorten aus. Gelagert und verkauft wird alles im damaligen Kartoffellager, dem Gewölbe des alten Wohnhauses.
Januar 2005
Verlagerung der Verkaufsfläche
Durch das stetig wachsende Sortiment reicht der Platz im Gewölbe des alten Wohnhauses nicht mehr aus, um gleichzeitig als Kartoffellager und als Verkaufsfläche zu dienen. Die Verkaufsfläche wird deshalb vom ehemaligen Pferdestall (Gewölbe) in den ehemaligen Kuhstall (heutiger Hofladen) verlagert. Auf 40 m² werden nun Kartoffeln, Obst und Gemüse angeboten. Diese Fläche wächst stetig weiter und liegt mittlerweile bei 80 m².
Februar 2009
Wareneinkauf beim Großhandel
Mittlerweile hat sich das Sortiment des Hofladens auch auf Waren erweitert, die nicht aus eigener Herstellung stammen. Diese werden vom Großhandel bezogen und mit einem Kühllastwagen angeliefert. 2009 – 2011: BioErnteDank, 1 x wöchentlich 2011 – April 2012: Rainer Michael Freisinger, 1 x wöchentlich. Seit April 2012: Chiemgauer Naturkosthandel, 2-3x wöchentlich
Januar 2010
Marianne wird Biobäuerin im Vollerwerb
Mit steigender Kundenzahl und wachsendem Sortiment nimmt der Hofladen immer mehr Zeit in Anspruch. Landwirtin Marianne Aigner (45) gibt deshalb ihre Halbtagsstelle als Floristin auf und wird Biobäuerin im Vollerwerb. Zuvor führt vormittags oft Altbäuerin Theresia Aigner (79) den Laden. Mit zunehmender Verschlechterung des Gesundheitszustandes von Senior Johann Aigner (77) ist dies leider nicht mehr möglich.
September 2010
Die ersten Hühner
Zum 13. Geburtstag bekommt Junior Johannes Aigner von seiner Tante Waltraud einen Zwerggockel namens „Karuso“ geschenkt. Damit dieser kein Junggesellendasein fristen muss, schenkt ihm eine befreundete Biobäuerin noch 4 Hühner und 3 Küken dazu. Der Grundstein für die Bio-Eierproduktion und Bio-Hähnchenmast ist gelegt.
Januar 2011
Das erste mobile Hühnerhotel
Um seinen Hühner ständig einen schönen Auslauf und frisches Gras bieten zu können, baut Junior Johannes Aigner (14) zusammen mit seinen Freunden das erste mobile Hühnerhotel. Der Stall bietet Platz für 30 Legehennen der Rasse „Lohmann“. Traditionsgemäß stehlen die Freunde auch prompt den First, der mit einer anständigen Brotzeit ausgelöst wird.
Juli 2012
Erste Führung mit Kindern & Erwachsenen
Im Zuge ihres Projekt-Seminars (G8) organisieren drei Mädchen aus der Oberstufe des Gymnasiums Dingolfing für eine 5. Klasse eine Exkursion zum Naturland Hof Aigner. Seither besuchen in regelmäßigen Abständen Kindergruppen, Kindergärten, Grund- und weiterführende Schulen sowie Erwachsenengruppen den Biohof.
August 2013
Erstes Hoffest
Trotz strömenden Regens kommen viele Besucher zum ersten Hoffest auf den Naturland Hof Aigner. Die gesamte Verwandtschaft wird als Helfer eingespannt, hilft fleißig mit und macht das Hoffest zu einem tollen Erfolg. Programm: Politischer Frühschoppen mit Klaus Mrasek, Landesvorsitzender ödp, Probefahrten mit Elektroautos des E-Wald-Projektes aus dem Bayerischen Wald, Informationsstand des Haus- & Hof-Solateurs Gold Solar Wind.
Juli 2014
Fernsehauftritt bei „Unter unserem Himmel“
Im Rahmen einer Dokumentation über das Vilstal, kommt ein Fernsehteam des Bayerischen Rundfunks auf den Naturland Hof Aigner und begleitet die gesamte Familie Aigner einen Tag lang bei ihrer Arbeit auf dem Hof. Ein Jahr später, im Sommer 2015, wird die Dokumentation dann im Bayerischen Fernsehen ausgestrahlt. Auch heute, zwei Jahre danach, wird die Familie immer wieder auf ihren Fernsehauftritt angesprochen.
Januar 2015
Anstellung der Ladendamen
Anfang 2015 kommt es zu einem personellen Totalausfall. Alois (52) und Marianne (50) Aigner können aus gesundheitlichen Gründen die Arbeit auf dem Hof nicht mehr verrichten. Die Kinder Anna (20) und Johannes (17) sind aufgrund von Studium und Ausbildung über Wochen außer Haus. Der komplette Betrieb steht still. Beherzt springen Freunde und Verwandte ein, um den allgemeinen Betrieb am Laufen zu halten. Der Totalausfall lässt erkennen, dass die Arbeit auf dem Hof nicht mehr allein von der vierköpfigen Familie bewältigt werden kann. Alois Schwester Tess und Schwägerin Kornelia werden deshalb offiziell als Ladenkräfte angestellt und sind seither aus dem Betrieb nicht mehr weg zu denken.
Januar 2016
Alois wird Biobauer im Vollerwerb
Auf dem Betrieb und im Hofladen fällt mittlerweile so viel Arbeit an, dass sich Landwirt Alois (53) einen lang gehegten Wunsch erfüllen kann. Er gibt seine Festanstellung bei den BMW-Werken in Dingolfing auf und wird Biobauer im Vollerwerb.
Seither wird der Naturland Hof Aigner wieder komplett im Vollerwerb betrieben.
April 2016
Beginn der Hähnchenmast
Weil einmal wieder ein richtig gutes Brathähnchen auf den Tisch kommen soll, beginnt Junior Johannes Aigner (18) mit der Hähnchenmast. Das Ergebnis stellt sich als durchschlagender Erfolg heraus. Die ersten 50 Hähnchen der Rasse „Lohmann“ finden im Hofladen reißenden Absatz.
Mai 2016
Professioneller Werbeauftritt
Nachdem der Naturland Hof Aigner nun wieder komplett im Vollerwerb betrieben wird, kann der Betrieb viel intensiver und professioneller geführt werden. Dazu wird in einem ersten Schritt ein professioneller Werbeauftritt mit Logo und Website erstellt. Die Zusammenarbeit mit der Werbeagentur ORLAMÜNDER KOMMUNIKATION beginnt.
Juni 2016
Aufstellung eines Bienenhauses
Nachdem Franz Salzberger, der beste Freund des Juniors Johannes Aigner (18), die Bienenvölker eines alten Imkers übernimmt, stellt er zunächst ein einelnes Volk auf dem Hof unter. Ein halbes Jahr später wird ein rollendes Bienenhaus gebaut und am Rande des Hausackers aufgestellt. 2017 ziehen drei neue Bio-Bienenvölker in das Bienenhaus ein.
Oktober 2016
Erstes Elektroauto als Lieferwagen
Elektromobilität ist mittlerweile keine Zukunftsvision mehr, sondern praxistaugliche Realität. Um mit gutem Beispiel voran zu gehen, wird ein Renault Kangoo Z.E. als Lieferauto angeschafft. Ab jetzt werden die Gemüsesetzlinge aus der Biogärtnerei in Aldersbach komplett CO2-frei nach Hötzendorf transportiert.
Speicherkapazität: 22 kWh
Reichweite: ca. 100 km
Verbrauch: 15 – 20 kWh / 100 km